Gelber Rennwagen beim Boxenstopp an einer Rennbahn, der von einer großen Crew in roten Overalls gewartet wird

Geteilte Arbeit, mehr Effizienz

Die HZD kooperiert mit Partnern aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Mit ihrer Expertise leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung des Großvorhabens Verwaltungsdigitalisierung.

Kooperation ist ein weit gefasster Begriff. Laut Duden ist damit die Zusammenarbeit insbesondere auf politischem oder wirtschaftlichem Gebiet gemeint. Was alle Bestrebungen dieser Art eint, ist der Wunsch nach einem vorteilhaften Output für alle Beteiligten – sei es in Form von weniger Arbeit durch geteilte Aufgaben, niedrigere Kosten durch gemeinsam genutzte Ressourcen oder einer kürzeren Umsetzungszeit für die gesteckten Ziele.

Die Vorteile einer engen Kooperation machen sich auch die föderal organisierten Bundesländer in Deutschland zunutze. Schließlich gilt es, eine ganze Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, die in jedem Bundesland auf der To-do-Liste stehen und im Alleingang nur schwer zu stemmen sind. Gerade bei der Digitalisierung der Verwaltung macht es Sinn, gemeinsam an einer möglichst effizienten Gesamtlösung zu arbeiten, zumal dafür viele einzelne Lösungsbausteine nötig sind. Würde jedes Bundesland diese Bausteine einzeln entwickeln, wären nicht nur unverhältnismäßig große finanzielle Ressourcen notwendig. Es würde zudem deutlich mehr Zeit kosten. Auch wäre die Landschaft an unterschiedlichen Systemen und Architekturen so zerklüftet, dass ein übergreifendes Arbeiten nur über eine mindestens ebenso große Anzahl an Schnittstellen möglich wäre.

Bei der Zusammenarbeit der Länder zur Umsetzung der im Onlinezugangsgesetz festgelegten Vorgaben zog Dr. Markus Richter auf dem diesjährigen Zukunftskongress „Staat & Verwaltung“ eine sehr positive Bilanz. Es sei eine gute Entscheidung gewesen, so der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik, alle Aufgaben gleichzeitig anzugehen. Das klare Commitment, Hand in Hand zu arbeiten, habe sich ausgezahlt – inzwischen seien fast alle im umfangreichen Maßnahmenpaket geforderten Leistungen umgesetzt.

Die HZD hat als Full-Service-Provider des Landes Hessen über die Jahre nicht unerheblich zum Mammutvorhaben Verwaltungsdigitalisierung beigetragen. Erfolgsgarant bei der Entwicklung und Implementierung der gelieferten Bausteine war und bleibt nicht zuletzt ihr breit aufgestelltes Kooperationsnetzwerk. Die fachliche Zusammenarbeit erfolgt je nach Projekt mit unterschiedlichen Partnern – Steuerungsgruppen und Lenkungsausschüssen, staatlichen und kommerziellen IT-Anbietern, Interessengemeinschaften und Einkaufsgenossenschaften.

Darüber hinaus wird eine ganze Reihe weiterer Kooperationen gepflegt – zum Austausch von Know-how, zur Verfolgung gemeinsamer Interessen (insbesondere im Rahmen von govdigital, wo die HZD seit diesem Jahr Mitglied ist), für mehr Synergien bei Beschaffungen und Ausschreibungen, zur Gewinnung von Nachwuchstalenten, wofür die HZD in Partnerschaft mit drei hessischen Hochschulen vier unterschiedliche duale IT-Studiengänge mit Praxisteil anbietet. Best-Practice-Beispiele dafür, wie durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure Lösungen gelingen, die für alle nutzbar sind, stellt die INFORM in dieser Ausgabe vor. 

Das Netzwerk der HZD

9 Kooperationen mit Beteiligung aller Bundesländer:

  • KONSENS (einheitliche Steuersoftware)
  • EAÜ (Elektronische Aufenthaltsüberwachung / Fußfessel)
  • Zentrales Schutzschriftenregister der Justiz
  • OASIS (Spielersperrsystem)
  • E-MPK (Kalenderanwendung für die Abwicklung von Ministerpräsidentenkonferenzen)
  • AsylFact-Datenbank (tagesaktuelles Länderinformationssystem)
  • Datenlieferung nach Verwaltungsdatenverwendungsgesetz
  • USEG (innergemeinschaftliches Umsatzsteuerkontrollverfahren)
  • KoDaG (Koordination des Datenaustauschs mit der Gerichtsbarkeit)

45 laufende Kooperationen auf Bundes- und Landesebene sowie länderübergreifend

8 Kooperationen in Initialisierung

3 Kooperationen mit hessischen Hochschulen im Rahmen des dualen Studiums

Allianz der IT-Dienstleister e. V.

Der Verein versteht sich als Stimme und Netzwerk der Datenzentralen in Deutschland in allen Fragen der digitalen Transformation sowie der Bereitstellung und dem Betrieb von IT-Infrastruktur und IT-Dienstleistungen für den öffentlichen Sektor in Deutschland.

PSITA eG

Die PSITA eG ist eine IT-Genossenschaft für öffentliche Auftraggeber. Sie fördert die Leistungsfähigkeit ihrer Mitglieder durch die gemeinsame IT-Beschaffung, die Vermittlung von IT-Dienstleistungen, IT-Rechtsberatung und den Erfahrungsaustausch sowie Wissenstransfer.

govdigital eG

Die govdigital eG ist eine bundesweite Genossenschaft für öffentliche Akteure mit dem Ziel, das Potenzial neuer IT-Technologien bestmöglich zu nutzen und deren Integration im öffentlichen Sektor zu fördern.