Nach der offiziellen Begrüßung und der Themeneinstimmung durch HZD-Direktor Joachim Kaiser gab Prof. Dr. Volker Lindenstruth vom Frankfurt Institute of Advanced Studies die Keynote der Veranstaltung. Der renommierte Computerwissenschaftler stellte in seinem Vortrag zum Thema Green Computing ein bemerkenswertes Projekt vor: den Green IT Cube, den er für das Darmstädter GSI entwickelt hat. Das Rechenzentrum, das zu den leistungsfähigsten der Welt zählt, wurde für sein visionäres Konzept und seine vorbildliche Energieeffizienz vielfach ausgezeichnet und erhielt als bundesweit erstes Rechenzentrum den Blauen Engel der Bundesregierung.
Einen interessanten Einblick in die Unternehmensphilosophie von Shift Phones gab Samuel Waldeck. Das nordhessische Unternehmen, als dessen Mit-Geschäftsführer er agiert, hat sich modular aufgebauten und nachhaltigen (weil reparierfähigen) Smartphones einen Namen gemacht. Thomas Weyrich von Aquinet berichtete über den Status quo des neuen HZD-Rechenzentrums in Hünfeld, bei dessen Planung die IT-Consultants ökologische Aspekte gezielt berücksichtigen. Markus Kantowski vom Enterprise Architekturmanagement der HZD zeigte auf, wie man mit Löschkonzepten ohne großen Aufwand den unternehmerischen und auch den persönlichen CO2-Fußabdruck verbessern kann. Den letzten Teil des Vortragsprogramms bildete der Beitrag von Philipp Lang, der bei der HZD als Doktorand die Auswirkung von Blockchain auf die Energiebilanz von Projekten untersucht.
Am Nachmittag lud Michael Swiatkowski vom Hessischen Umweltministerium zum Workshop „Nachhaltige berufliche Kommunikation“ ein. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erörterte er Strategien, wie man die beruflichen Daten- und Informationsflut im Sinne einer bewältigbaren und nachhaltigen Kommunikation lenken kann. Ein weiterer Workshop wurde von Adam Miosga angeboten, der bei der HZD die Architektur des Justiz-Ressorts verantwortet. Mit seinen Workshop-Besucherinnen und -Besuchern lotete er aus, wie sich durch GreenCoding der CO2-Verbrauch der von der HZD entwickelten Software reduzieren lässt.
Nach Ende des informationsgeladenen Programms zog das Fachtagungs-Team eine durchweg positive Bilanz. Die rege Beteiligung von rund 100 Kolleginnen und Kollegen hatte gezeigt, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit zum Umdenken bereits fest in der HZD verankert ist. Die Beiträge des Tages gaben Anstöße, in welche Richtung es zum gesteckten Ziel gehen kann und welche weiteren Wege sich noch erschließen lassen. Die Ergebnisse der beiden Workshops und die Ideen, die über die gesamte Veranstaltung hinweg auf einem Whiteboard gesammelt wurden, werden im Nachgang ausgewertet und fließen in die künftigen Nachhaltigkeitsmaßnahmen der HZD ein.